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AutorenbildSabine

Salben Rühren

Keine große "Hexerei" .... Jedes Jahr zum Februarvollmond rühre ich meine selbstkreierte "Hau(p)tguadsalbe". Der Name soll eine lustige Anspielung auf das mühlviertlerische "hauptguad" sein, dass etwas halbwegs Gutes/Gelungenes bezeichnet. Grundsätzlich schaue ich bei der jährlich variierenden Mischung auf Kräuter, die hautberuhigend, wundheilend, antibiotisch, entzündungshemmend, hautpflegend, etc. wirken. Dieses Jahr sind es genau 21 verschiedene Kräuter die zu einer Salbe veredelt wurden. Anbei ist das Rezept aus meinem Buch "Die heilende Kraft des Waldes" - mittlerweile verwende ich weniger Tinkturen - ein paar Tropfen reichen vollkommen aus. Diesmal war es überhaupt nur Kastanientinktur und etwas Arnikaessenz. Der Rest alles einzelne Olivenölansätze. Baumbart und Eichenmoos sorgen für eine lange Haltbarkeit. Spitz- und Breitwegerich sind ganz neu im Team - entzündungshemmend und juckreizmildernd werden sie gerne ins Konzept aufgenommen. Die Menge jedes Öles bestimme ich vom Bauchgefühl her. Johanniskrautöl darf nicht zu viel sein, weil es lichtempfindlich macht, Schafgarben-, Quendel- und Ringelblumenöl wird nie gespart. Lavendel- und Rosenöl sorgen in ausreichender Menge für einen guten Duft und verwöhnen die Haut. Mein Geschirr zum Salbenkochen stammt von Flohmärkten und dem Altstoffsammelzentrum - der blaue Topf war Inventar des Hauses (stammt aus 1872). Das Bienenwachs schmilzt im Wasserbad, während ich Cera Lanae (Schafswollfett) und die verschiedenen Öle langsam auf Temperatur bringe. Kochen darf hier nichts! Die Hitze liefert mir der Tischherd - heute brennt Fichten-, Kiefern- und etwas Birkenholz im Ofen .... ich horche Musik, rühre in Achtsamkeit und Freude, dankbar für diese Sommerkostbarkeiten. Dann werden flüssiges Bienenwachs und die erwärmten Öle vermischt - ich habe die Temperaturen aus dem Gefühl heraus wieder perfekt erwischt - alles verbindet sich ohne auszuflocken (sonst müsste man die Salbe mitsamt der Bienenwachsflocken nochmals stärker erwärmen, bis sich alles aufgelöst hat). Um die Wirkstoffe zu bewahren bin ich aber bemüht das ganze so wenig wie möglich zu erhitzen (sonst könnte ich das Bienenwachs ja auch gleich mit der Salbe erhitzen, was grundsätzlich auch nicht falsch ist). Dann kommt alles vom Herd und wird von Zeit zu Zeit weiter gerührt, bis ich merke dass die Salbe minimal andickt. In die Gläser gefüllt, lasse ich sie noch gänzlich auskühlen bevor ich sie mit Schraubverschlüssen versehe (damit kein Wasserdampf an den Deckeln kondensiert). Sie duftet wieder herrlich und ist einfach eine meiner wichtigsten Zubereitungen für die Hausapotheke. Desinfizierend bei kleinen Verletzungen und Insektenstichen, bei Hautentzündungen, Ausschlägen, aber auch trockener, rissiger Haut - "hauptguad" eben ....




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